Denksportler am Brett in arger Not

Zwei Niederlagen gegen SC München II und MSA Zugzwang/Nach acht Runden nur Platz 9 in der Landesliga Süd

(jk) In den letzten zwei Runden braucht das Team des Schachclub Rottal-Inn zwei Siege, um aus eigener Kraft noch ans rettende Ufer zu kommen. Nach einer 2,5:5,5-Niederlage gegen den SC München II und einem 3,5:4,5-Verlust gegen den MSA Zugzwang München stehen die Rottaler Brettstrategen auf Platz neun der Landesliga Süd.

In der nachgespielten fünften Runden wurden die heimischen Brettstrategen von argen Aufstellungsproblemen geplagt:  Gegen die zweite Mannschaft des SC München traten die Rottaler nur mit sechs Mann an und mussten die Bretter zwei und vier kampflos aufgeben (0,0:2,0).  Hans Wagners vereinbarte an Brett 6 in ausgeglichener Stellung schnell ein Remis vereinbart (0,5:2,5).

Johann Maierhofer (Brett 8) versuchte mit den schwarzen Steinen durch originelle Spielweise Gewinnchancen zu generieren. Dabei kam er vom Regen in die Traufe und stellte einen Bauern kompensationslos ein. Dies führte zum Verlust (0,5:3,5). Martin Riediger (Brett 1) erlangte mit den weißen Steinen dank seines Läuferpaares kleine Vorteile. Mit wenig Bedenkzeit akzeptierte er das Remisangebot des Internationalen Meisters Aco Alvir (1,0:4,0).

Karl-Heinz Jergler (Brett 7) überspielte die Caro-Kann-Verteidigung seines Gegners und erlangte großen Entwicklungsvorsprung und Raumvorteil. Durch den überhasteten Abtausch eines Figurenpaares ging der Großteil des Vorteils zum Remis verloren (1,5:4,5).

Patrick Bensch (Brett 3) spielte wie gewohnt auf Gewinn und übersah einen taktischen Kniff, der seinen Angriff gekrönt hätte. In der Folge konnte sich sein Gegner erfolgreich befreien, und Bensch geriet in die Defensive (1,5:5,5). Ingo Walch (Brett 5) konnte nach der Eröffnung einen Springer gegen zwei Bauern erobern. Die Partie blieb noch kompliziert, aber durch umsichtiges Spiel gewann Walch (2,5:5,5).

In der achten Runde haben sich die Rottaler nominell mehr Chancen ausgerechnet. Nach spannendem Verlauf mussten die heimischen Variantenkünstler geschlagen geben. Es fing nicht gut: Die beiden       österreichischen Gastspieler Josef Ager (Brett drei) und Gerhard Spiesberger (Brett acht) verloren ihre Partien (0,0:2,0). Ingo Walch (Brett 5) gewann einen Bauern in der Eröffnung. Die obligatorische Rückeroberung erwies sich als problematisch und Walch konnte sogar entscheidend eine Figur gewinnen (1,0:2,0).

Martin Riediger (Brett 1) erlangte mit den weißen Steinen nur hauchdünne Vorteile, aber sein Gegner verteidigte sich gewissenhaft und ging kein unnötiges Risiko ein (1,5:2,5).Hans Wagner (Brett 6) musste sich einer leichten gegnerischen Initiative auf der zentralen Linie erwehren. Das Erkämpfen des Remis erwies sich als unproblematisch (2,0:3,0).

Karl-Heinz Jergler (Brett 7) übersah in der Eröffnung die Möglichkeit eines Figurengewinns. Aus dem Mittelspielduell zweier Läufer gegen zwei Springer ging Jergler mit einem Mehrbauern hervor, der sich als schwer zu verwerten erwies, daher nur Remis (2,5:3,5).

Klaus Schwarzmeier (Brett 2) opferte einen Bauern im Mittelspiel für die Initiative. Letztendlich war nicht mehr als Zugwiederholung und damit Remis drin (3,0:4,0)

Patrick Bensch (Brett 4) verteidigte sich sehr zäh in einem Endspiel, das viele Schachspieler bereits aufgegeben hätten. Es gelang ihm sich mit einem Minusbauern in ein Remis-Turmendspiel zu retten (3,5:4,5).

Mit den letzten drei Niederlagen gegen die Münchner Vereine rückt der Abstieg sehr nahe. Noch haben die Rottaler die Chance in den zwei verbleibenden Runden das Ruder umzureißen. Dazu müssen allerdings zwei Mannschaftssiege her.

 

Ergebnisse aus der Niederbayernliga: SC Rottal-Inn III – FC Ergolding II 2,0:5,0; SK Landshut I SC Rottal-Inn II 7,5,0,5 , 7. Runde :SK Landshut – SC Rottal-Inn III 7,0:1,0; SC Rottal-Inn II – FC Ergolding II 6,5:1,5.

jk